Horizontale Strukturen lagern Sedimente an, welche sich im nächsten Schritt verflüssigen, wieder verfestigen und schließlich verdunsten. Aufgestäubte Farbpigmente erzeugen energetische Verdichtungen und steuern die Wandlungsphasen, ohne dass ein Ende des Vorgangs absehbar wäre.
Was, mit sparsam leuchtender Eitempera gemalt, auf den ersten Blick wie wunderschöne mediterrane Seestücke erscheint, sind auch fernöstlich anmutende Meditationen über die Verflechtungen von Raum und Zeit und deren beständiges Ineinander-Überfließen.
Nach seiner spannungsgeladenen Serie “doors”, in der Ordnung explosionsartig zu Chaos wird, scheint es sich bei “waters and skies” von Kurt Schönthaler um eine ruhig und sanft schwingend vonstattengehende Neukonfiguration dieser frei gewordenen Energie und Materie zu handeln.
Diesen sozusagen evolutionären Prozessen wohnen wir nun lustvoll bei – und zwar augenblicklich.
Peter Kaiser
Fotocredits: Christoph Fuchs